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Vom Fischereiverein " Lahntal"
zum
"Sportanglerverein Schaumburg"
mit Sitz in Balduinstein

(Berichtet von unserem Mitglied und Zeitzeugen Walter Motz aus Geilnau)

 

Bis zum Jahre 1951 wurde die Fischerei in der Lahn von Privatleuten und Berufsfischern ausgeübt. Der letzte seiner Zunft war Joseph Löw aus Geilnau. Er übte den Fischfang mit allen nur erdenklichen und rechlichen Mitteln und Geräten aus. Dazu gehörten Netze, Angeln, Legeangeln und viele, viele Fischreusen. Er lebte in der Nachkriegszeit nicht schlecht vom Fischfang. Nur wenige, ihm gut gesinnte Leute, die aber großen Einfluss im Leben hatten, konnten einen Fischereierlaubnisschein bekommen, weil er ja die Fische alle für sich haben wollte. Alle anderen Angler der Region mussten mit den wenigen Angelscheinen, die die Gemeinden ausgeben durften, vorlieb nehmen. Das brachte großen Zorn und Feindschaft zwischen den Anglern und dem Pächter hervor.

Im Jahre1952 stand eine Neuverpachtungan, und man hatte die Zusage von der damaligen Behörde, dass Vereine den Vorrang hätten. Somit gründeten 37 Männer (Angler und Netzfischer) im Jahre 1950/1951 der Fischereiverein "Lahntal Geilnau". Sie kamen alle aus den Anliegergemeinden der Pachtstrecke, die meisten aus Cramberg.

Die Gründungsversammlung fand im damaligen "Gasthaus Lahntal", Inhaber Wilhelm Adolf Gerheim (Lepse), statt. Der Name des Gasthauses wurde als Name für den Verein übernommen. 1.Vorsitzender Karl Schlau aus Geilnau. 2. Vorsitzender Jakob Meffert aus Cramberg. Das Amt des Kassierers und des Kassenwartes war vereinigt und lag in Händen von Walter Schlau aus Geilnau. Es herrschten raue Sitten zwischen dem Noch-Pächter und den Vereinsmitgliedern. Einmal mussten sogar polizeiliche Schritte unternommen werden. um den ungeladenen und unerwünschten Pächter aus einer Mitgliederversammlung zu entfernen. Alle waren in freudiger Erwartung, das ja bald alles besser werde, wenn einmal der Verein das Sagen habe. Leider hatten alle die Rechnung ohne Herrn Löw gemacht. Dieser sammelte acht, ihm freubndlich gesinnte Männer um sich, die brauchte man, um einen Verein zu gründen, und gründete den eingetragenen Verein namens "Sportanglerverein Schaumburg" mit Sitz in Balduinstein. Jetzt waren auf einmal in einer region zwei Vereine, die jeweils Anspruch auf eine Pacht erhoben. Diese Zeit war schlimm! Es war wie ein Krieg! Es flogen die Fäuste und einmal soll der Pächter sogar in den Maschen eines Streichhamens ( großes Fischernetz) gewesen sein. Herr Löw übertrug sein letztes Pachtjahr an den Sportanglerverein Schaumburg. Bei der Neuverpachtung bekam dieser Verein den Zuschlag, weil er ja schon ein Jahr Paächter dieser Strecke war und die Pacht fortgeschrieben wurde. Nun gab es einen Verein mit acht Mitgliedern und einem Fischgewässer, sowie einen Verein mit 37 Mitgliedern ohne Fischgewässer.

Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Vereinen waren maßlos. Es konnte und durfte so nicht weitergehen. Die beiden Vorstände rauften sich zusammen, und es gelang nach mehrmaligen Treffen und Verhandlungsgeschick des 2. Vorsitzenden Jakob Meffert, eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Der Fischereiverein Lahntal wurde aufgelöst, und alle Mitglieder, außer den schon vorher ausgeschiedenen Netzfischern, gingen voll integriert in den Sportanlerverein Schaumburg mit Sitz in Balduinstein über.

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